Bei diesem minimalinvasiven Eingriff (kleiner Zugang) wird das Gelenk zunächst „ausgeputzt“, damit instabile Knorpelanteile (siehe Bild unten) entfernt und ein Teil der obersten Knorpelschicht abgetragen. Dieses Verfahren kommt bei der Abrasionsarthroplastik und als Vorbereitung einer Nano- bzw. Microfracturierung zum Einsatz, jedoch bildet sich hier ein Ersatzknorpel – nämlich ein Faserknorpel, der nicht die biologischen Eigenschaften eines normalen – hyalinen Knorpels – besitzt!
Hier setzt nun das neue Verfahren an: hierbei wird, vereinfach ausgedrückt, eine Leitstruktur (Matrix) auf den umschriebene Defekt im Knorpel gelegt, welcher sich dann mit Blut aus dem umliegenden Knochenmark tränkt; in diesem Blut sind die sog. Stammzellen enthalten. Diese Stammzellen können sich nun entlang der Matrix in den elastischen hyalinen Knorpel umwandeln.
Das Implantat (Matrix) wird vollständig „verstoffwechselt“
Großer Vorteil im Vergleich zu einer Microfracturierung bzw. zur Knochen-Knorpel-Transplantation (Mosaikplastik) ist der, dass einerseits bei der Matrix-Implantation keine Zylinder aus anderen Stellen des Gelenkes entnommen werden müssen, die dann als Entnahmedefekt verbleiben und anderseits im Vergleich zur Mikrofracturierung nachgewiesen hyaliner Knorpel entsteht.
Als weiterer Vorteil gilt die rasche Belastbarkeit dieses Implantats, je nach Menge der verwendeten Implantate von sofortiger beschwerdeorientierten Belastung, einem Ergometertraining nach 4-6 Wochen und nach sportartspezifischem Training nach bereits acht Wochen.
Nach 9-12 Monaten sind die Implantatbestandteile vollständig abgebaut (resorbiert) und der Knorpel nach insgesamt 36 Monaten neu modelliert (Remodelling), was von außen nach innen geschieht und deshalb die Oberfläche bereits vorher mechanisch stabil ist!
An gut zugänglichen Stellen ist dieses Verfahren arthroskopisch – per Gelenksspieglung – durchführbar; bei schwer zugänglichen Stellen ist eine (Teil-) Gelenkeröffnung notwendig.
Danach erfolgt ein Selbstheilungsprozess, der innerhalb von etwa drei Monaten zur Bildung einer Schicht neuen Knorpels führt. Diese Bio-Prothese wird somit vollständig vom Körper gebildet. Der neue Gelenkknorpel (hyaliner elastischer Knorpel) ist seinem Original auch in der Erfüllung seiner Funktionen sehr ähnlich.
Nach einem Krafttraining werden die Patienten wieder so mobil, wie Menschen mit gesundem Knie. Auch sportliche Aktivitäten sind wieder möglich.